Bericht vom Südkurier (10.09.2007):
Stefan Eichmann hält den Zittersieg fest
Von Matthias Scheibengruber
Akrobatisch: Stefan Gerspacher (links) war vor dem Seitenwechsel
auffälligster Stürmer des FC Binzgen beim 2:1-Sieg gegen den SV Albbruck. Hier
bleibt er allerdings an Manuel Grieshaber hängen.
Kreisliga A-2FC Binzgen -SV Albbruck 2:1 (2:0)Nein, unterschätzt habe man den Aufsteiger nicht, wies Trainer Jürgen Rotzinger vom SV Albbruck diese Vermutung nach dem 1:2 gegen den optimal gestarteten Neuling weit von sich: "Wir haben in der ersten Hälfte viel zu viel Fehler gemacht und im zweiten Abschnitt unsere Überlegenheit nicht ausgenutzt", zog der Trainer, dem die Rot-Sünder Köpfler und Lobmüller fehlten, zähneknirschend Bilanz der 90 Minuten.
Und es waren ziemlich genau 90 Minuten, die Schiedsrichter Heinz Sütterlin (Schopfheim) spielen ließ. Ganze 14 Sekunden Nachspielzeit gewährte er den Albbruckern, die deswegen mit dem Unparteiischen haderten. "Es gab so viele Unterbrechungen, das noch ein paar Minuten drin gewesen wären", hatte Rotzinger eine gewisse Hoffnung, dass seine Elf den bärenstarken FCB-Keeper Stefan Eichmann doch noch einmal überwinden könnten: "Ein Unentschieden wäre auf jeden Fall verdient gewesen."
Beim FC Binzgen war man sich einig, dass man sich den dritten Erfolg im dritten Spiel in den ersten 45 Minuten verdient habe: "Da lief es ganz gut, wir hätten nur noch mehr Chancen nutzen müssen", ärgerte sich Trainer Jürgen Lonardoni über die Fahrlässigkeit seiner Stürmer vor dem Kasten von Ralf Rudigier. Der war schon nach acht Minuten von seinem einstigen Laufenburger Teamkollegen Andreas Ebner bezwungen worden. Markus Böhler hatte mit einem Traumpass die Albbrucker Abwehr ausgehebelt, Ebner schlenzte die Kugel ins Netz.
"Das sollte immer unser Spiel sein", sieht Lonardoni seine Mannschaft noch lang nicht dort, wo er sie gern hätte: "Flache Bälle mit viel Druck nach vorn", so stellt er sich den Fußball beim FC Binzgen vor. Davon ist seine Elf noch ein großes Stück entfernt, dennoch beherrschte sie den Gegner bis zum Seitenwechsel nach belieben, erhöhte durch Ingo Schlageters Freistoß - alles rechnete mit einer Flanke - ins kurze Eck auf 2:0.
"Unsere Abwehrleistung vor der Pause war schlicht und einfach miserabel", gab es von Jürgen Rotzinger für Libero Steffen Rüther und seine Verteidiger Manuel Grieshaber und Michael Kolb, dem Stefan Gerspacher eins ums andere mal einen Knoten in die Beine spielte, keine guten Noten.
Das alles galt allerdings im zweiten Abschnitt nicht mehr. SVA-Spielgestalter Marco Frommherz, der vor der Pause die einzige gute Chance - ein Kopfball aus fünf Metern - gegen Eichmann verpasste, zog sich mehr zurück, kam nun gefährlich aus der Tiefe. Zudem tauchte auf der linken Außenbahn plötzlich der brandgefährliche Thomas Fischer auf. Die Gäste erhöhten die Schlagzahl, brachten den FC Binzgen heftig ins Straucheln.
"Da spürte man die Unerfahrenheit der Mannschaft", erlebte Jürgen Lonardoni eine fast 45-minütige Zitterpartie an der Seitenlinie. Vor allem nach Frommherz' Anschlusstreffer, dem allerdings eine klare Abseitsstellung von Fischer vorausgegangen war, brachte den FC Binzgen, dem Jan Wendler, Jan Zimmermann und Vitali Böhler fehlten, völlig aus dem Konzept, löste phasenweise Chaos aus.
Mit viel Engagement, beherztem Einsatz und einem stark haltenden Stefan Eichmann wurde der Sieg dann aber noch über die Zeit gezittert.
weitere Bilder von Matthias Scheibengruber zum Spiel:
Markus Böhler
Markus Böhler im Zweikampf mit dem Albbrucker Grieshaber
Andreas Ebner
Thomas Frei (links) im Zweikampf mit Zeyda
Albbrucker Torschütze: Marco Frommherz
Stefan Gerspacher in Zweikämpfen mit div. Albbrucker
Gegenspielern
Manuel Lüttin
Salvatore Maiorano
Thomas Oeschger im Kopfballduell mit dem Albbrucker Angreifer
Steinebrunner
FCB-Torschütze Ingo Schlageter